1960 Geloof en Wetenschap : Orgaan van de Christelijke vereeniging van natuur- en geneeskundigen in Nederland - pagina 273

DIE ARBEIT ALS KRANKHEITSURSACHE

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andere, die primar die Leistungsf ahigkeit steigern. Zu ersteren gehören die Weck-amine, welche eine zentra-nervöse Stimuherung herbeiführen, zu letzteren vielleicht manche Vitamine und Steriodverbindungen der Nebennierenrinde. 5. Es ist die pathologische Ermüdung, die das Problem der Arbeit als pathogenetischen Faktor taglich jedem Praktiker vorstellt. Of ist sie das Symptom, womit das Erleben einer Krankheit anfangt. Sie kaim sich in verschiedenen Formen auszem, in einer zu baldigen Erschöpfung order in einer standigen Müdigkeit. Eine zu schnelle Erschöpfung nach der Arbeit, welche zuvor ohne dergleichen Beschwerden oder vielleicht spielendleicht wahrend langerer Zeit gemacht werden konnte, ist oft das erste Symptom einer organischen Krankheit — sei es ein Morbus Addison, eine Leukamie, eine Anamie, eine Tuberkulose, ein Karzinom — wie die Krankheiten auch heissen mogen. In den meisten Fallen drangt sich der organische Charakter der Ermüdung dem Arzte auf und wird die Art des Leidens nach einem kürzeren oder langeren Suchen klar. Aber daneben gibt er viele Falle einer chronischen Müdigkeit, wobei keine Krankheit manifest wird. Oft laszt sich der somatische Ursprung der Ermüdung vermuten, ohne dasz sich die wahre Ursache finden laszt. Nur selten tut die Verabreichung von Vitaminen ein Wunder. Eine endokrine Insuffizienz ist anzunehmen bei denjenigen Frauen, welche fast ihr ganzes Leben über eine gewisse Müdigkeit klagen, aber sich wahrend der Graviditat so gut befinden wie noch nie. Quantitativ-biochemisch ist diese Insuffizienz jedoch noch nicht zu fassen. Oft ist eine andersgeartete konstitutionelle Minderwertigkeit im Spiel, z.B. bei Menschen mit vegetativer Dystonie oder neurozirkulatorischer Asthenic. Sie zeigen nach leichter körperlicher Anstrengung die Sypmtome, welche normaliter nur bei schwerer Anstrengung auftreten, wie Tachycardie und Dyspnoe. Daher der englische, von Lewis gepragter Name: effort syndrome — Anstrengungssyndrom. Diese Patiënten sollen ihre geringere Leistungsfahigkeit akzeptiren und durch eine geeignete Lebensweise die dauernde, konstitutionsbedingte Schwachheit so viel wie möglich verringern; ein solcher Mensch hat sich in seine Eigenart zu geben— was manchem schwer werden kann. Die Patiënten mit einer solchen neurovegetativen Dystonie und Asthenie klagen immer — ihre Leistungsfahigkeit steht hinter den normalen Personen zurück Ihrer Psyche steht sozusagen ein zu

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