1968 Geloof en Wetenschap : Orgaan van de Christelijke vereeniging van natuur- en geneeskundigen in Nederland - pagina 238

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EVOLUTION UND SCHÖPFUNG

und SinnvoUe mit dam sittlich Wertvollen einfach zu identifizieren. In solcher Gleichsetzung, die fast durch alle sozialdarwinistischen Werke, aber auch durch die ideologischen Pamphlete des Nationalsozialismus wie z.B. durch Hitlers „Mein Kampf" geistert, liegt die eigentliche Ursache fur den Zwangscharakter der eugenischen Massnahmen in der Vergangenheit. Als sei das Ethos plotzlich zum Naturgesetz geworden, bzw. als ware das Naturgesetz an die Stelle des freien Entschlusses getreten! Dem Menschen muss die von Gott verliehene Freiheit der Entscheidung bleiben, in diesem Fall die Entscheidung, sich zu medizinisch und biologisch verantwortbaren Massnahmen zu entschliessen. Dies gilt sowolil fur die Propagierung und gesetzliche Fixierung bestimmter eugenischer Massnahmen wie aber auch fur den im Einzelfall betroffenen Patiënten. 2. Eugenische und bevolkerungsbiologische Massnahmen durfen keineswegs mit klassenkampferischen und standischen Eigeninteressen gekoppelt werden, wie dies in der Vergangenheit leider nur zu oft der Fall war. Fur fast alle Sozialdarwinisten lasst sich eine Kombination von Rassenhygiene vmd standisch-elitarer Sozialordnung nachweisen, wobei der eigene Berufstand maximal abschneidet. Die dabei auftretende sachverfalschende Tendenz ist die Folge einer Abwertung der allgemeinen Sonderstellung des Menschen zugunsten der speziellcn Sonderstellung einer bevorzugten Schicht. 3. Die generelle erkenntnismassige Schwierigkeit bei der Bcstimmung des Wesens des Menschen und seiner damit zusammenhangenden Sonderstellung gegenuber dem Tierreich soUte bei der medizinischen Bewertung pathologischer und embryonaler Grenzfalle zu ausserster Vorsicht veranlassen. Je hoher das zu schutzende Gut und je schwieriger die zu definierenden Grenzen sind, desto zuriickhaltender sollte die selektierende Praxis eingestellt sein. 4

Und schliesslich soil auf die Schwierigkeiten bei der genetischen Fixierung geistig-seelischer Veranlagungen hingeweisen werden. Die Reaktionsbreite fur die Entfaltung erblicher Anlagen ist schon bei morphologischen Eigenschaften schwer einzuschatzen. Um wieviel mehr ist dies bei geistig-seelischen Eigenschaften der Fall.

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