1960 Geloof en Wetenschap : Orgaan van de Christelijke vereeniging van natuur- en geneeskundigen in Nederland - pagina 272

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G. A. LINDEBOOM

oder einem einzigen Handgriff besteht und wobei das Resultat dem Arbeiter vöUig entgeht. Die menschHche Arbeit ist auszerordentUch vielgestaltig. In tausend und abertausend Formen zeigt sie sich, und jeder Mensch hat seine Vorliebe für eine jeweils andere Art. In unseren gesellschaftHchen Verhaltnissen ist die Wahl des Berufes und der Arbeit frei; aber es gibt MilHonen, deren Erziehung und Entwicklung diese Freiheit ziemHch illusorisch macht. Sie sind angewiesen auf das Angebot der Arbeitsmarkt, und wenn der Mensch nur als anonymer Faktor im Arbeitsprozess angesehen wird, führt die ihm zugewiesene, monotone Arbeit, die jeder Befriedigung entbehrt, leicht zu einer Entwertung der menschlichen Persönlichkeit. Das AUes ist ja schon sehr oft und besser gesagt. Es sei nmr betont, dasz die Arbeit damit noch nicht zu einem pathogenetischen Faktor im engeren Sinne geworden ist. 4. Arbeit heiszt Anstrengung. Das Schweisz tröpfelt vom Gesicht. Und Anstrengung führt zur Ermüdung. Die Ermüdung zwingt schlieszlich zum Einstellen der Arbeit. Es gehort zu der inneren Gesetzmaszigkeit der Arbeit, dasz sie nicht ununterbrochen verrichtet wird, sonder arbeitsfreie Pausen kennt, wie Systole und Diastole des Herzens. Der wöchentUche Ruhetag, der von Israël her der abendlandischen Kultur gegeben wurde, bildet den Rhythmus von Arbeit und Ruhe in der Tatigkeit der Monate, wozu noch für fast jedermann die Ferien gekommen sind als eine notwendige Unterbrechung in der Arbeit des Jahres. Ermüdung ist physiologisch für jeden, der arbeitet; doch kann sie pathologische Formen aimehmen. Die physiologische Ermüdung ist körperlich und seelisch. Die körperliche Ermüdung des Handarbeiters strahlt aus nach der Psyche, die geistige Ermüdung des Intellektuellen nach dem Körper. Wahrscheinlich ist daran immer die physiko-chemische Leistung von Organen oder Zeilen, welche ungenügend zur Erholung kommen können, beteiligt. Enzymsysteme werden erschöpft, Abbauprodukte haufen sich an (Müchsaure nach Muskelkontraktionen). Im vorigen Jahrhundert hat man eifrig gesucht nach sogenannten Ermüdungsstoffen, die eiaen spezifischen Gharakter haben, und die eigenartige psychophysische Sensation der Ermüdung hervorrufen sollten. Meines Wissens ist ein spezifisches Ermüdungstoxin nie gefunden. Auch die Störung des Gleichgewichts, welche zum Gefühl Ermüdung führt, ist multikonditional aufzufassen. Es gibt Substanzen, welche das Ermüdungsgefühl wegnehmen, und

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