1960 Geloof en Wetenschap : Orgaan van de Christelijke vereeniging van natuur- en geneeskundigen in Nederland - pagina 277

DIE ARBEIT ALS KRANKHEITSURSACHE

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erfiillen haben, welche mit reichlichen Mahlzeiten und Genusz von viel Alkohol und Tabak verbunden sind. Viele solcher glanzenden Führem erliegen einem friihen plötzlichen Herztod. Es ist ihr tragisches Geschick, dasz sie zwar alles können, nur nicht die Grenzen ihrer Kraft einhalten, sondern ihr dauernd vuziel zumieten. Zwar ist es auszerordentlich schwer, die ursachlichen Momente mit Sicherheit zu bestimmen. Zahllose Untersuchungen kommen oft zu einander widersprechenden Folgerungen. Einerseits steht der Herzinfarkt doch sicher in einem kausalen Zusammenhang mit der Koronarsklerose und wird die Erklarung der beangstigenden Zunahme der Atherosklerose in einer fettreichen Ernahrung gesucht, anderseits ist ein Zusammenhang mit Uberbelastung durch Arbeit, Verantwortung und emotionelle Spannungen oft zu auffallend, als dasz man es leugnen könnte. Betrachtet man die Frequenz der Koronarsklerose und -Thrombose in den verscheidenen sozialen Klassen und Berufen, so findet man bei den Handarbeitem eine signifikant niedrigeren Prozentsatz als bei Aerzten, Juristen und Geistlichen. Manche Untersucher ziehen hieraus den Schlusz, dasz regelmaszige körperliche Anstrengung gewissermaszen vor den gefürchteten Herzakzidenzen schützt. Die hobe Frequenz gerade bei Aerzten ist bekannt. Unerklart bleibt aber die Tatsache, dasz der Koronarinfarkt bei Hausarzten zweimal so frequent ist als bei Spezialisten und anderen Medizinem. Sind denn die Ansprüche und Spannungen der allgemeinen Praxis so viel höher, dasz der angebliche Vorteil der gröszeren körperlichen Beschaftigung ganz überschattet wird? Nicht nur das Herz, sondem auch der Magen kann das Organ sein, WO der schadliche Einflusz von Überarbeit zu manifesten Krankheitssymptomen führt. Ich lasse die Frage, inwiefern die psychosomatische Konzeption der Genese des Magengeschwüres in ihrer Allgemeinheit berechtigt ist, jetzt auf sich beruhen. Dasz psychische Einflüsze bei den Symptomen und Klagen oft eine hervorragende Rolle spielen, steht jedenfalls fest. Wie oft verschwinden hartnackige Ulkusbeschwerden plötzlich am ersten Ferientag, und vertragt der Magen wahrend der ganzen Ferien allerlei Speise, die sonst sorgfaltig gemieden werden. Es mag aber vielleicht darauf aufmerksam gemacht werden, dasz eine eindrucksvolle grosze Magenblutung herbeigefüht werden kann durch eine Periode der Überarbeit. In einer kleinen Untersuchung nach den auslösenden Momenten der manifesten Magenblutung von 46 Kranken, die dafür in die Klinik eingelief ert wurden, ergab sich mir

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