1960 Geloof en Wetenschap : Orgaan van de Christelijke vereeniging van natuur- en geneeskundigen in Nederland - pagina 276

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G. A. LINDEBOOM

Gefahren mit sich bringt; so kann z.B. der natürliche Schlaf gehindert werden, oder kann die Therapie spater nicht eingestellt werden ohne die Gefahr eines schweren Rückschlags. Manchmal begegnet man Patiënten, die monatelang dergleichen Praparate von ihrem Arzte verschrieben bekommen. In den meisten Fallen handelt es sich dann um Neurotiker oder Personen, die in einer neurotischen Situation verkehren. Es ist fragwürdig, ob die neurotische Reaktion oder die Neurose dadurch je wesentlich gebessert wird. Jedenfalls sind die Weck-amine dabei niu: eine symptomatische Therapie von zweifelhaften Wert.. M. E. sind sie nur selten anzuwenden und ich glaube, dasz ihr Indikationsgebiet eher liegt in den Zustanden, wobei eine einmalige, auszerordentlich schwere Leistung geliefert werden soil. Die Ermüdung ist beim modernen Menschen eine so oft vorkommende Erscheinung, dasz sie auch die Aufmerksamkeit der Kulturphilosophen auf sich gezogen hat. Das ganze Patron des modernen westeuropaischen Lebens mit seinem rastlosen Tempo, seinen stets schnelleren Transport- und Kommunikationsmitteln stellt so hohe Ansprüche an sehr viele, dasz eine tiefe Ermüdung sich in weiten Kreisen ausbreitet. Hans Jürgen Baden hat in seinem Buch „die Grenzen der Müdigkeit" diesem Problem eine tiefsinnige Betrachtung gewidmet. Baden schildert die Gefahren der Ermüdung wie Erschlaffung und Gleichgültigheit, er deckt die letzten Wurzel dieser existentiellen kreatürlichen Ermüdung auf und weist hin auf metaphysische Quellen zur Emeuerung der Kraft. 5. Haben wir bis jetzt gesprochen über die normale Arbeit als wirklichen oder angeblichen pathogenetischen Faktor unter gewissen Umstanden, nicht selten jedoch sind die Falie, worin es unverkenntlich ist, dasz die Menschen zuviel Arbeit auf sich nehmen. Das betrifft in erster Linie Manner an hervorragenden Stellen mit groszer Verantwortung und vielen Spannungen. Wenn sie keine eiseme Konstitution haben und den ungeheuren Ansprüchen ihres Berufes oder Betriebes nicht gewachsen sind, kommt es früh oder spat zu einem break-down, oft mit sthenokardischen Beschwerden oder einer nicht selten tödlichen Koronarthrombose. Man spricht von „Manager-disease", „la maladie des chefs". Es bleibe dahingestellt, ob diese Benennung glücklich gewahlt ist. Sicher ist, dasz dergleichen Zustande sich oft gerade finden bei Mannem, die gewohnt sind Tag, Abend und einen Teil der Nacht zu arbeiten, die wichtige Entscheidungen nehmen mussen, viele Konflinkte zu lösen und auszerdem noch Representationspflichten zu

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