1947 Geloof en Wetenschap : Orgaan van de Christelijke vereeniging van natuur- en geneeskundigen in Nederland - pagina 131
125 dadurch, dass sie in der götthchen W a h r h e i t ihren G r u n d , ihr Ziel und ihr kritische N o r m erkennt. W a s ist zu diesem Glauben von Seiten der W i s s e n s c h a f t zu sagen? Z u n a c h t s dieses Negative, dass er wfeder wissenschaftlich noch unwissenschaftlich ist. E r ist nicht wissenschaftlich, denn er ligt ausserhalb des Bereichs, in dem W i s s e n s c h a f t zustandig ist. E r ist aber auch nicht unwissenschaftlich, insofern die W i s s e n s c h a f t , WO sie sich kritisch ihrer eigenen Grenzen bewusst bleibt, nichts gegen ihn einzuwenden hat. Aber mit diesem Negativen ist sicher nicht alles gesagt. Die W i s s e n s c h a f t muss ja, wie wir sahen. selber eingesteher dass sie F u n d a m e n t e der Kultur voraussetzt, die sie selbst nicht zu schaffen vermag. Die F r a g e ist, ob die W i s s e n s c h a f t Anlass habe oder nicht, aus ihren eigenen Interessen heraus diesem Glauben gegenüber irgend einem anderen den V o r z u g zu geben. Diese F r a g e ist aus folgenden G r ü n d e n zu bejahen : Erstens : Wissenschaftliche Forschung kann nur gedeihen in einer menschlich geistigen Atmosphere, innerhalb deren der Geist mehr gilt als der Trieb. D e n n W i s s e n s c h a f t selbst ist das P r o d u k t des Geistes, nicht des Triebes. In einer von materialistischen oder vitahstischen A n s c h a u u n g e n beherrschten W e l t '^teht der Geist niedriq im Kurs, mit ihm aber auch alle qeistiqe Arbeit, die nicl^t unmittelbar der Triebbefriediqung dient. In einer materialistisch oder vitalistisch orientierten Gesellschaft maq sich die wissen^^chaftliche Kultur erhalten, solanqe noch Antriebe aus einer früheren nicht materialistischen Epoche vorhanden sind. Sind aber diese einmal erschöpft und ist das Geistige einmal gründlich diskreditiert, so wird auch von höherem wissenschaftlichem Streben nicht viel übrig bleiben, Die Dekadenz wird zuerst die Geisteswissenschaften. sodann die Grundlagenforschung der Naturwissenschaften und der Technik und endlich diese selbst erfassen. Z w e i t e n s : Die W i s s e n s c h a f t als solche hat alles Interesse d a r a n . dass sowohl die Rechte der Gemeinschaft als auch die der Freiheit des Individuums gewahrt werden. A n sich ist wissenschaftliche F o r s c h u n g ein individueller Akt, der volle Freiheit voraussetzt. In einer kollektivistischen Gesellschaft die dem einzelnen vorschreibt, w a s er denken soil, und die ihn für jede Abweichung von der vorgeschriebenen Doktrin bestraft, ist freie F o r s c h u n g nicht möglich. Freie Forschung aber ist mit Forschung überhaupt identisch. Jedes System, das die Freiheit des D e n k e n s vergewaltigt, ist wissenschaftsfeindlich. Dieser V o r w u r f wird ja nun freilich gerade dem Christentum gemacht, und leider nicht mit Unrecht. A b e r die U n freiheit des mittelalterlichen Christenturas w a r nicht die Folge des christlichen Glaubens, sondern die Folge jenes verhangnisvoUen Missverstandnisses. jenes Pseudoglaubens, mit dem sich der immer so gern dem Gesetz des geringsten W i d e r s t a n d e s folgende Mensch
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Bekijk de hele uitgave van woensdag 1 januari 1947
Orgaan CVNG Geloof en Wetenschap | 158 Pagina's
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