1961 Geloof en Wetenschap : Orgaan van de Christelijke vereeniging van natuur- en geneeskundigen in Nederland - pagina 174
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HANS ROHRBACH
dem die Frage gestellt wird. Relativierung des Seins! Damit ist zugleich deutlich geworden, was wir als die Nichtobjektivierbarkeit bezeichnen. Nicht objektivieren können wir die Aussage über das Verhalten der Materie, da wir sie allgemein nicht loslösen dürfen von dem experimentellen Zusammenhang, in dem wir die Beobachtung gemacht haben. Wir können nicht sagen, das Licht ist objektiv das und das. Es ist wohl richtig, dass in dem einen experimentellen Zusammenhang das Licht sich objektiv als Wellenvorgang erwiesen hat. Und ebenso objektiv ist in dem anderen experimentellen Zusammenhang das Licht eine Wellenerscheinung gewesen. Beidemale handelt es sich um klare, objektive Sachverhalte; aber die Aussage darüber ist nicht herauslösbar aus dem Beobachtungszusammenhang. Das ist es, was wir als Nichtobjektivierbarkeit bezeichnen. Und hiermit trennen wir uns ganz bewusst von einem Manne, der für das neuzeitliche Denken führend gewesen ist, namlich von Descartes. Durch Descartes ist die sogenannte Descartes'sche Spaltung des Seins zu einer Kategorie des abendlandischen Denkens geworden, die Spaltung in eine res cogitans und eine res extensa, in ein denkendes Subjekt und eine vor ihm ausgebreitete objektive Wirklichkeit, die Subjekt-ObjektTrennung, so als ob die Natur, die Wirklichkeit um ims ak etwas Objektives vom Menschen beobachtet werden könnte, ohne dass das beobachtende Subjekt selber in diesen Zusammenhangen eine Rolle spielt. Diese Descartes'sche Spaltung ist im Bereich der Mikrophysik undurchführbar. Wir können uns aus dem Beobachtungszusammenhang allgemein nicht mehr herauslösen, d.h. die Aussage über die Natur Z.B. des Lichtes darf nicht von dem Beobachtungsvorgang losgelöst werden. Sondem so, wie ich es in dem einen Zusammenhang beobachte, ist es für mich von der einen und vide ich es in dem anderen Zusammenhang beobachte, ist es für mich — und jeden anderen, der es beobachtet — von der anderen Art. Das ist die Nichtobjektivierbarkeit, die Loslösung von der Descartes'schen Spaltung. Hier liegt der entscheidende Punkt in der Neuheit unseres Denkens. Hier liegt deshalb auch die Schwierigkeit für viele houtige Physiker, die die Descartes'sche Spaltung nicht aufgeben wollen, die daran festhalten, es müsste einen objektivierbaren Seinszusammenhang auch in der Mikrophysik geben. Die Komplementaritat beruhe lediglich auf mangelhafter Erkenntnis, entspreche dem heutigen Stand der Wissenschaft, aber in absehbarer Zeit werde auch diese Diskrepanz überwunden sein. Dem setzt das neue Denken gegenüber: Hier handelt es sich
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Bekijk de hele uitgave van zondag 1 januari 1961
Orgaan CVNG Geloof en Wetenschap | 308 Pagina's
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