Jaarboek 1985-1986 - pagina 40

Krieg und Frieden, das ein zentrales sein wird, in ihrer Geschichte sehr viel Schuld auf sich geladen hat. Sie kann nicht ohne eine gewisse Bussfertigkeit dahingehen. Aber auf der anderen Seite, die Christen haben etwas, was eine Aussicht bieten könnte, dass eine solche Zusammenkunft wichtig und nützlich wird. Sie haben ein Buch, in dem einige Wahrheiten stehen, die zu leugnen sie nicht wagen werden, die aber ernstlich anzuwenden sie sehr haufig auch nicht wagen. Und wenn sie sich nur darauf konzentrieren, diese Wahrheiten ernst zu nehmen und so zu sprechen, wie sie dann guten Gewissens werden sprechen können, dann werden sie etwas getan haben, wofür sie vielleicht pradestiniert waren. Die Begegnung mit den Weltreligionen ist meinem Empfinden nach vielleicht der allerwichtigste geistige Vorgang, der in unserem Jahrhundert begonnen hat, aber in unserem Jahrhundert nicht endet. Die Begegnung mit den Weltreligionen ist von hoger Bedeutung. Ob es zweckmassig ware von vorneherein eine solche Konferenz so zu veranstalten, dass die Weltreligionen dabei sind, alle, weiss ich nicht. Als Gaste, als Freunde, gewiss. Aber die Bindung an die gemeinsame Geschichte, an das gemeinsame Buch, die den Christen wenigstens eine gewisse Steuerung dessen, was sie denken werden verleiht, diese Bindung ist mit den Weltreligionen so nicht vorhanden. Und man muss nur einmal die Probleme, um nur drei zu nennen, des Islam, des Hinduismus und des Buddhismus, durchdenken, und ich habe mich mit allen ein wenig beschaftigt, aus direktem Interesse, nicht in Hinblick auf diese Sachen, dann sieht man, dass da nun eine wirklich substantielle Einigung nicht ganz leicht sein wird. Deshalb der Vorschlag: Mogen doch einmal die Christen versuchen, ob sie sich untereinander einigen können. Aber, wenn sich zeigen sollte, dass man leichter mit den Weltreligionen als ohne sie zusammenkommt, wiederum würde ich sagen, das soil akzeptiert sein. Das Zusammenkommen ist wichtig, nicht die spezielle Form, die man sich vorher ausgedacht hat. Nun zum Inhaltlichen. Ich habe, da ich dieses ganze Buch, das im wesenthchen dem Inhak gewidmet ist, hier nicht vortragen kann, mir gedacht, dass ich vielleicht zunachst zwei Seiten vorlese mit eingesprengten Kommentaren, die im vorletzten Kapitel des Buchs stehen, im 14. Kapitel, das den Titel 'Sachthemen' tragt, die ich 'Thesen' genannt habe. Es handelt sich hier um 16 Thesen, deren jede kommentarbedürftig ist und die ich auch kommentieren werde. Woraus Sie aber wenigstens sehen, was ich in meiner privaten Denkweise mir zurechtgelegt habe, worüber hier geredet werden könnte. Das soil nirgends heissen: 'genau das müsst ihr nachher beschliessen'. Es würde mir auch überhaupt nicht zustehen, so etwas zu sagen, aber das heisst, ich nehme an, dass wenn ihr über diese Sache nicht redet, ihr wahrscheinhch nicht weit genug gegangen sein werdet, in dem worum es geht. Die Thesen, 16 Thesen, das ist 4 mal 4, wie man leicht sieht, sie sind gegliedert in vier Abteilungen, und in jeder Abteilung stehen 4 Thesen. Die Namen der Abtei38

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